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Am 22. April wird weltweit der Tag der Erde („Earth Day“) gefeiert. Dieser Tag soll jährlich daran erinnern, dass unser Handeln direkte Auswirkungen auf unseren Planeten hat und dass wir Verantwortung für unseren ökologischen Fußabdruck übernehmen müssen. Ursprünglich entstand der „Earth Day“ in den USA. Der US-Senator Gaylord Nelson war tief betroffen von der Ölpest vor der kalifornischen Küste im Jahr 1969 und wollte ein starkes Zeichen für den Umweltschutz setzen. Gemeinsam mit dem jungen Aktivisten Denis Hayes und inspiriert von der Energie der Studentenbewegung gegen den Vietnamkrieg, rief er den ersten Earth Day ins Leben. Am 22. April 1970 gingen über 20 Millionen Menschen in den USA auf die Straße, um ein Umdenken im Umgang mit der Umwelt zu fordern. Seitdem soll der Tag der Erde daran erinnern, die Wichtigkeit einer umweltschonenden und nachhaltigen Lebensweise in Bewusstsein zu rufen und diese damit zu stärken.

Auch wir bei JONAS Architectes nehmen diesen Tag zum Anlass, um über unsere Verantwortung als Planer und Gestalter unserer gebauten Umwelt nachzudenken. Denn gerade im Bausektor sind der Einfluss und die Konsequenzen auf die Umwelt und das Klima besonders spür- und messbar.

Laut einem UN-Bericht aus dem Jahr 2022 sind 37 % der globalen CO₂-Emissionen auf den Bausektor zurückzuführen. In Deutschland lassen sich 30 % der Treibhausgasemissionen auf diese Branche zurückführen. In Luxemburg wurden im Jahr 2016 7,5 Millionen Tonnen Bau- und Abbruchabfälle verzeichnet – das entspricht 75 % des luxemburgischen Gesamtabfallaufkommens (Stand 2016 Eurostat). Damit liegt Luxemburg auf dem zweiten Platz in Europa. Diese Zahlen machen klar: Bauen belastet die Umwelt massiv und genau deshalb braucht es ein Umdenken in der Baubranche.

Nachhaltiges Bauen verfolgt das Ziel, aktiv zum Schutz der Biodiversität und des Klimas beizutragen. Es geht darum, die negativen Auswirkungen des Bauens, wie CO₂-Emissionen, Umweltverschmutzung und Artensterben, so gering wie möglich zu halten. Entscheidend dabei ist, nicht nur die Nutzung eines Gebäudes, sondern seinen gesamten Lebenszyklus zu bedenken: von der ersten Skizze, über die Wahl der Materialien und den Bauprozess, bis hin zur Nutzung, möglichen Sanierung und letztlich dem Rückbau.

Denn die Umweltbelastung beginnt nicht erst, wenn das Gebäude genutzt wird, wenn die Heizung läuft oder das Licht eingeschaltet wird. Schon viel früher, bei der Gewinnung der Rohstoffe, der Produktion der Baustoffe, dem Transport zur Baustelle und der eigentlichen Bauphase, wird Energie verbraucht und werden Emissionen verursacht. Diese versteckten Emissionen werden als „graue Energie“ bezeichnet.

Ausfachung einer Holzdecke mit Schafswolle : Chalet de scouts (Ettelbruck)

Um den damit verbundenen Belastungen für die Umwelt entgegenzuwirken, braucht es ein bewusstes und verantwortungsvolles Planen und Bauen. Genau hier setzen verschiedene europäische Initiativen an, darunter der luxemburgische Klimaplan, der European Green Deal oder auch der Fahrplan für kohlenstoffarmes Bauen in Luxemburg (Mittelstand Global, 2024). Sie alle verfolgen das Ziel, eine zirkuläre Wirtschaft zu etablieren, was die Wiederverwendung von Materialien sowie die Reduzierung von Abfällen und eine ressourcenschonende Bauweise beinhaltet.

Ein zentraler Bestandteil dieser Strategie ist der Einsatz ökologischer, schadstofffreier Baustoffe, beispielsweise regionales Holz (etwa „Holz vun hei“) oder natürliche Dämmstoffe wie Hanf, Stroh oder Schafwolle. Solche Materialien führen zu einer deutlich geringeren Umweltbelastung, sind oft nachwachsend und ermöglichen eine auf Langlebigkeit angelegte Bauweise. Darüber hinaus reduzieren sie das Risiko von Schadstoffbelastungen, wie dies bei früher verwendeten Materialien, beispielsweise Asbest oder Formaldehyd, der Fall war.

Ein nachhaltiges Gebäude denkt nicht nur an die Errichtung eines Baus, sondern auch an die Zeit danach. Beispielsweise tragen regenerative Energien und Abwärmenutzung dazu bei, den Energieverbrauch dauerhaft möglichst niedrig zu halten und entlasten damit nicht nur die Umwelt, sondern auch die zukünftigen Nutzer*innen aufgrund geringerer Energiekosten.

Wir bei JONAS Architectes möchten Verantwortung für Mensch und Umwelt übernehmen und zeigen, wie Architektur und Nachhaltigkeit miteinander funktionieren können. Unser Ziel ist es, Gebäude zu schaffen, die architektonisch anspruchsvoll und funktional, gleichzeitig ressourcenschonend, zukunftsfähig und umweltfreundlich sind. Denn wir glauben an und setzen uns ein für eine gebaute Umwelt, die sowohl für uns als auch für die kommenden Generationen eine lebenswerte Zukunft bereithält.

In den kommenden Wochen werden wir deshalb einige unserer Projekte vorstellen, bei denen besonders darauf geachtet wurde, umweltschonende Lösungen zu finden und nachhaltige Bauweisen anzuwenden. Unter anderem möchten wir über ein Haus aus Hanf, ein Chalet aus regionalem Holz und ein restauriertes Bauerngehöft berichten.

Nachhaltiges Bauen ist kein kurzlebiger Trend – es ist der unumgängliche Weg für eine lebenswerte Zukunft.

Und wir wollen diesen Weg beschreiten.

Because WE CARE!

Ein Chalet aus regionalem Holz: Chalet de scouts (Ettelbruck)

Ein Haus aus Hanf: Maison P (Insenborn)

Nelsons Haff (Colmar-Berg)

01 03